FOKKER-TEAM-SCHORNDORF                                            click to read english text

Die zwei ungleichen Fokker D.VII 

Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann.

 

In meinem Leben habe ich schon viel erlebt und es gibt einige Geschichten, die es zu erzählen gibt. Vielleicht ist die eine oder andere sogar lesenswert.

Mein Fliegerleben hat sich immer recht öffentlich abgespielt. Teilen und zeigen was ich mache war schon immer ein Steckenpferd von mir. Möglicherweise kommt dem einen oder dem Anderen die Geschichte, die ich Euch heute erzählen will bekannt vor. Vielleicht hat auch der eine oder andere Baustein in der Erzählung gefehlt und ergab beim außenstehenden Betrachter ein falsches Bild. Und ab und an gehört schmutzige Wäsche einfach auch mal gewaschen, besonders wenn die Vorfälle mehr als ein Jahrzehnt, ja bald zwei, zurückliegen. Da wir derzeit alle zuhause sitzen und einige vor langeweile nicht wissen, was sie tun sollen, denke ich, die Geschichte, die ich Euch erzählen möchte kann Euch etwas die Zeit vertreiben.

Es geht um zwei ganz besondere Fokker D.VII Nachbauten, die unter gar keinem guten Stern standen. Und dabei hat alles recht ermutigend und vielversprechend begonnen.

Das Ganze geht zurück an das Ende 2001 Anfang 2002, als mich ein deutscher Bankangestellter aus London kontaktierte und von mir eine Fokker D.VII gebaut haben wollte. Sein Wunsch war eine Fokker D.VII so authentisch wie irgend möglich. Ich sei der Einzige, der das so für ihn machen könnte, sagte er.

Es folgten einige Gespräche. Damals war ich ja noch bei der Bahn beschäftigt und knippste Fahrkarten, meine finanziellen Möglichkeiten waren eher limitiert. So besprachen wir die Idee zeitgleich zwei Flugzeuge zu bauen - eines für ihn, eines für mich.

Beide Flugzeuge sollten eine Zulassung in der beschränkten Sonderklasse als Experimental erhalten.

Nun ist es so, dass ein gewerblicher Bau im gesetzlichen Rahmen nicht gestattet ist und das maximal pro Erbauer 3 Flugzeuge eines Typs zur Eigenfinanzierung unter bestimmten Umständen angefertigt und zugelassen werden dürfen. Jeder der sich schon einmal mit dem Eigenbau von Flugzeugen beschäftigt hat, weiß das und kennt das Prozedere. Da bei zwei Flugzeugen nur ein weiteres Flugzeug zu bauen möglich gewesen wäre, haben wir uns darauf geinigt, dass jeder von uns beiden sein Flugzeug selbst beim Luftfahrt-Bundesamt als Projekt meldet und dass nicht beide Flugzeuge unter einem Namen laufen sollten.

Da es die bekannte Regelung gibt, dass mindestens 51% eines Flugzeuges im Eigenbau selbst hergestellt werden müssen, schlug mein damaliger "Partner" vor, dass er - zumindest offiziell - 51% selbst baut. Da ich ja selbst zu jeder Schandtat bereit bin, die keinem weh tut, war das für mich kein Hindernisgrund, zeigte aber schon deutlich in welche Richtung das alles abdriften sollte. Aber Naivität gehört zurecht bestraft.

Wir arbeiteten zusammen einen netten kleinen Vertrag aus. Inhalt war, dass zwei weitgehend identische Flugzeuge gebaut werden sollten, eines für ihn, eines für mich. Material- und Zulassungskosten für sein Flugzeug sollten von ihm übernommen werden, mein Material und meine Zulassungskosten wurden von mir bezahlt.

Als Ausgleich für meine Leistung würde er die notwendige Werkstatt anmieten sowie alle notwendigen Werkzeuge und eventuell Maschinen beschaffen und bereitstellen, welche anschließend auch in mein Eigentum übergehen sollten.

Alles in Allem ein in meinen Augen faires Geschäft.

Nach einigem Suchen wurde eine brauchbare Werkstatt gefunden und mit der Einrichtung begonnen. Die Beschaffung von Werkzeugen gestaltete sich schon schwierig, da jedes Mal die "Erlaubnis" eingeholt und gewartet werden musste. Der "Ferari" muss es ja nicht sein, aber auch kein Gogomobil. Vielleicht fidest Du noch einen BMW..." Eigentlich ja verständlich und nachvollziehbar, aber zuweilen eher lästig, so dass ich das eine oder andere schon selbst kaufte, damit es weiter gehen konnte. Ihn hat es natürlich gefreut, konnte ersich dieses Geld schon sparen.

Mein Schichtwechseldienst bei der Bahn erlaubte mir relativ viel Zeit tagsüber einzubringen und so ging es anfangs auch recht flott voran

Alles lief zunächst wie am Schnürchen und ich konnte nicht froher sein.

Da die Beschaffung des bedruckten Bespannstoffes sowohl für ihn als auch für mich damals alles andere als leicht war, haben wir uns schon früh in der Phase darauf geeinigt, dass wir zwei Flugzeuge nachbauen wollten, die diesen Stoff noch nicht trugen. Da kamen uns die Vorserien-Muster sehr gelegen. Ich wollte 228/18 und er 229/18 nachbauen. Beide Flugzeuge trugen den altbekannten Schlieren-Tarnanstrich Fokkers auf ungebleichtem Leinenstoff.

Diese Flugzeuge unterschieden sich in ihrer Bauausführung leicht von den ersten Serienflugzeugen.

Ein augenfälliges Merkmal ist ein Knick im oberen Rumpfgurt. Bei Serienflugzeugen begann dieser direkt am Führerstand. Bei den Vorserien-Flugzeugen lag er einen Rumpfspant weiter hinten.

Da mein Partner, genau wie ich, wert auf originalgetreues legte haben wir die Forschungsergebnisse hierzu besprochen und nach Vorlage meiner Nachweise war er damit einverstanden den Rumpf so auch zu bauen.

Wie bereits erwähnt teile ich gerne und so habe ich meine Baufortschritte täglich in "The Aerodrome Forum" gezeigt. Dies diente gleichzeitig als Baudokumentation neben den normalen Bauberichtsbüchern und als Möglichkeit für meinen Partner das geschehen in Echtzeit zu verfolgen.

Für mich war es außerdem eine Möglichkeit zu zeigen, was ich kann und wie ich es mache. Und warum ich es mache wie ich es mache.

Vielen haben die Beiträge gefallen, aber es gab auch diejenigen, die meinten sie müssten auf einem herumhacken. Einige werden sich noch daran erinnern.

Jedenfalls lief der Bau, meine Projektmeldung war zwischenzeitlich durch und der Bau vom Luftfahrtbundesamt genehmigt. Bauprüfer war Hartmut Samet aus Heubach und die ersten Abnahmebesuche durch ihn standen an.

Noch immer fehlte die Projektmeldung meines "Partners". Ich wieß ihn mehrfach daraufhin, dass der Bauprüfer nächstens seinen ersten Besuch plante und die Bauberichtsbücher sowie das seither vorbereitete abnehmen wolle.

"Ich mach das als nächstes!" war seine Antwort, womit er die Meldung meinte.

Nun gut, der Besuch des Bauprüfers erfolgte und meine Bauteile wurden geprüft, für gut befunden und abgenommen.

Die Teile meines "Partners" wurden zwar begutachtet, aber die Stempel in den Unterlagen wurden nicht erteilt, da es kein gemeldetes Projekt sei. Na dann, eben beim nächsten Mal.

Auch hierzu kam es nicht, denn die Meldung blieb aus - warum, da kann man nur spekulieren. War es Dummheit oder Berechnung? Man weiß es nicht.

Es entstanden also zwei Flugzeuge Schritt für Schritt nebenher, von denen eines als Projekt seine Meldung hatte und auch abgenommen wurde. Das Andere wuchst zwar mit, geriet hier aber Stück für Stück ins Hintertreffen.

Mittlerweile konnte mein "Partner" für sein Flugzeug Tarnstoff besorgen. Er hat ihn wohl damals bei Ross Walton bezogen. Jedenfall präsentierte er ihn mir voller stolz und meinte nun könne er dann doch lieber die Maschine in der Lackierung des Willy Gabriel bauen.

Dies war das erste Mal, dass er realisierte, dass sich dies mit der Rumpfform und dem Knick an der "falschen" Stelle so nicht realisieren ließ. Es gab dann einiges Hin und Her in dessen Verlauf er wollte, dass ich den existierenden Rumpf einfach umdängeln soll. Er machte einen recht angepissten Eindruck. Irgendwann meinte er dann, dass wir den Rumpf so lassen aber eben alle anderen Details die zu einer frühen serien-D.VII passen würden entsprechend ausführen sollten.

Ich tat das dann widerstrebend. So hat dieser Rumpf nun beispielsweise einen Knick an der für einen frühen serien-D.VII falschen Stelle, aber dafür die bei diesen Flugzeugen tiefer gesetzten Maschinengewehre - unter Anderem.

Vermutlich hat er nach und nach, besonders durch die Anmerkungen einiger Forumsmitglieder, welche die falschen Details öffentlich ansprachen eigesehen, dass er hier Mist gebaut hat und von seiner eigenen Vorgabe historisch korreckt zu bleiben abgewichen ist. Für mich in der Praxis abends vor dem Forum kein leichter Stand, einerseits historisch korrekt an meinem Flugzeug arbeiten zu wollen, andererseit nichts zu schreiben, was ihn mit seinen Abänderungen dumm da stehen ließ.

Es muss ihm so sehr gestunken haben, dass er einen anderen Rumpf von mir gebaut haben wollte, hatte aber dafür kein Material bestellen wollen. Ich solle das auf meine Kosten machen. Er begann jedenfalls langsam im Forum offentlich gegen mich Stimmung zu machen - ich nehme an in der Hoffung ich würde kleinbeigeben und lieber einen neuen Rumpf auf meine Kosten bauen, als den Anfeindungen ausgesetzt zu sein und meinen "Ruf " zu verlieren. Aber so funktionierte der Engels schon damals nicht. Mein Ruf ist mir nämlich völlig wurscht und die Meinungen anderer sowieso. Außerdem bezahlte er immer weniger der vereinbarten Gelder für Werkzeuge etc, so dass ich gezwungen war meine eigenen Werkzeuge zu kaufen. Nur wenn es gar nicht anders ging kaufte er mal hier und dort etwas, damit wenigstens der Schein gewahrt blieb.

Das war der Punkt an dem ich eigentlich hätte aufhören sollen für ihn zu arbeiten. Trotz mehrmaligem Hinweis blieb das Projekt auch weiterhin nicht gemeldet.

Als Eisenbahner verdient man nicht die Welt und so wurde das Projekt absolut unnötig in die Länge gezogen. Das wiederum war Wasser auf die Mühlen all derer, die im Internet gerne auf mir herumgehackt haben. Auch mein Bankier stimmte hier immer offener mit ein und schob mir die Schuld zu.

Und so gingen die Monate und Jahre ins Land. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Langsam wuchsen die Flugzeuge, meins etwas schneller als seines, denn Material für sein Flugzeug hatte er nur noch sporadisch bezahlt.

Aufgeben und einstellen kam nicht in Frage, denn durch die täglichen Veröffentlichung der Fortschritte stand ich im Blickfeld. Schlimm genug, das es langsam ging, aber unverzeilich wäre gewesen öffentlich aufzugeben. "Aha! Wir wussten es, doch nur ein Planträger!" wäre die dusselige Reaktion gewesen. Schlimm genug, dass es für außenstehende wohl offensichtlich war, dass der arme Bankier hier über den Tisch gezogen wurde, schließlich sieht man ja im Forum deutlich, dass der Engels nur an seinem Flieger arbeitet...

Ich war mehrmals davor zu platzen und meinen Ärger hinauszuposaunen, aber meine liebe Alexandra hat mich ständig beschwichtigt und gasagt, mach weiter.

Und so habe ich mit meinen kleinen Eisenbahnermitteln und der Hilfe meiner Familie weiter gemacht.

Es muss etwa um Weihnachten 2004 gewesen sein, als abends das Telefon klingelte und ein gewisser Neuseeländer dran war. Er schlug mir vor, für ihn Flugzeuge zu bauen. Hieraus entwickelte sich dann auch eine interessante Geschichte, die ich gerne ein andermal erzähle.

Jedenfalls sah ich mich plötzlich in der phantastischen Lage den Eisenbahner-Beruf an den Nagel zu hängen und vollzeit Flugzeuge zu bauen.

Was für ein Leben.

12 Stunden und mehr am Tag in der Werkstatt, 8 Stunden davon für den Neusseeländer - da lief plötzlich etwas.

Und das Forum freute sich über die Zunahme der Beiträge.

Mein Flugzeug wuchs, mein "Partner" zahlte so gut wie gar nichts mehr und ich schleppte sein Projekt mit durch, langsam und an zweiter Stelle, aber was wollte er erwarten?

Nun, er erwartete, dass sein Flugzeug gefälligst weiter gebaut werden sollte! Schnell! Schließlich stand das Jahre 2018 irgendwann vor der Tür und dann wollte er groß Geld verdienen durch das Vorfliegen und für Filmaufträge etc...

Dass das so nicht geht war klar.

Er sah es anders und machte mich jetzt ganz offen nach außen hin schlecht, in der Hoffnung den Neusseeländer dazu zu bringen nicht weiter mit mir zusammen zu arbeiten. Am Ende gelang ihm das sogar...

Jedenfalls ging es soweit, dass er mir erklärte er werde die Werkstatt kündigen und mir alle Maschinen abnehmen, wenn ich nicht an seinem Flugzeug weiter arbeiten würde. Glatte Erpressung also.

Ab da habe ich jedenfalls alle meine Werkzeuge selbst bezahlt und auch den Mietvertrag auf mich umschreiben lassen. Und damit er endlich im Internet aufhört auf mir herumzuhacken habe ich ihm eine E-mail geschrieben in der ich ihm erklärte, dass er ab sofort für sein Flugzeug nichts mehr zu zahlen brauchte, ich es ihm auf meine Kosten fertig machen würde, aber eben in meinem Rahmen und in meiner zeitlichen Prioritätsfolge.

Damit war er vordergründig erst mal zufrieden. Und ich widmete mich meiner Arbeit.

Hinter vorgehaltener Hand war es ihm zwischenzeitlich gelungen einen Draht nach Neuseeland aufzubauen. Und offensichtlich hat er ihm (dem promineneten neuseeländer für den ich Flugzeuge baute) das eine oder andere ins Ohr geflüstert. Jedenfalls folgten ein par E-mail-Wechsel mit Peter in denen er mir eindringlich geraten hat meinen "Verpflichtungen" gegenüber dem Bankier nachzukommen. Er nannte das "Pepp talk!" Das war mir damals ein neuer Ausdruck, den ich noch nicht kannte. Natürlich habe ich versucht den Sachverhalt zu erklären, aber es ist mir offensichtlich nicht gelungen.

Wie groß der Einfluß gegen mich dort in Neuseland vor Ort mittlerweile geworden war, merkte ich erst später. Mittlerweile weiß ich genau was dort von wem wann gesprochen/behauptet wurde.

Es ging also weiter im Bau, mittlerwieile sollte ich für Peter zwei Fokker E.III, weitere D.VII und D.VIII bauen, organisierte mit ihnen zusammen den Nachdruck des Tarnstoffes, bereitete den Bau von Pfalz D.III und D.IIIa vor, arbeitete an Rumpler C.IV und Fokker C.I Teilen für sie.

Alles lief bestens - ja, bis...

...der Bankier wieder begann im Internet zu schießen und zu verleumnden. Rechtlich habe ich hier einige Fehler gemacht, die meiner Gutmütigkeit zu verschulden sind. Aber lieber so als ein Gesicht im Spiegel ertragen zu müssen wie er.

Es ging dann soweit, dass ich ihm erklärte, er möge doch bitte sein "Flugzeug" das ohnehin keine Projektmeldung für die Zulassung hatte bei mir abholen. Mittlerweile waren die Details an diesem Flugzeug so durcheinander, weil er selbst keine Ahnung hatte wie die einzelnen Versionen aussahen und ständig irgendetwas anders haben wollte. Ich war froh als es weg war. Ich gab ihm zu seinem Flugzeug sogar die beiden Tragflächen mit, die ich eigentlich für mein eigenes Projekt gebaut hatte, nur um Ruhe zu haben. Ich weiß gar nicht, ob die wirklich an seinen Rumpf gepasst haben, denn sie waren noch nie dran und nur an den anderen Rumpf meines Flugzeuges angepasst. Aber er war einverstanden sie zu nehmen. Gierig eben. Das sind übrigens die ominösen "Mossie"-Wings von denen wir noch reden werden.

Er hat es abholen lassen. 14 Tage später bekam ich Post von einem kleinen Anwalt den er beauftragt hatte. In diesem Brief drohte man mir mich auf einen Schadenersatz in Höhe von 500.000 Euro zu verklagen. Nicht nur das. In der E-mail stand: "Ich baue Dir das Flugzeug fertig, kostenlos..." Das schließt aber einen Motor mit ein und so wollte er auch noch einen Mercedes sich nebenbei ergaunern! Außerdem sei das Flugzeug nicht zulassungsfähig, weil alle Bauunterlagen und Abnahmestempel des Bauprüfers fehlten. Natürlich! Es war je keine Projektmeldung gemacht worden. Also sollte ich die Leimproben, die Zulassungsnummer meines Flugzeuges und alle Bauprüfer-Daten dieses andere Flugzeug betreffend an ihn übergeben, damit das Flugzeug zugelassen werden kann. Das wäre wahrer Betrug gewesen und ich bin froh, dass ich mich nicht darauf eingelassen habe - es wäre ohnehin nicht gegangen, da der Bauprüfer auch nur mich jemals an dem Projekt hat arbeiten sehen. Außerdem wurde in dem Schreiben die Herausgae der von ihm bezahlten Werkzeuge und Maschinen angemahnt, wozu es in der Folge aber auch nicht kam, da ich ja alle Rechnungen und Quittungen vorweisen konnte.

Für jemanden der an Geld noch nie irgendein Interesse gehabt hat, war das ein Schock. Die Existenzangst setzte ein - kein schönes Gefühl.

Heute weiß ich, dass derartige Schreiben von Anwälten außergerichtlich nur leeres Blabla sind und einschüchtern sollen. Ich wurde in der Folge nie von dem Bankier wegen irgendetwas verklagt. Es kam zu keinem Aktenzeichen wegen ihm. Er hat in der Scheiße gerührt und Staub aufgewirbelt, Sand in die Augen gestreut und verblendet und währenddessen den Naiven und Geschädigten unschuldigen kleinen Jungen gespielt, der um sein Spielzeug betrogen wurde.

Damals war es für mich unfassbar und gefühlszerstörerisch, ja zermürbend.

Und so dachte ich mir, Angriff ist die beste Verteidigung. Also habe ich einen der großen Fehler meines Lebens gemacht! Ich habe einen Anwalt aufgesucht. Hübsch war sie, aber das war auch alles.

Ich wollte von Ihr, dass sie richterlich klären lässt, ob der Bankier im Recht war, einen Handwerker so auszubeuten. Wenn ja, dann wollte ich die Sache auf sich beruhen lassen, wenn nein, dann wollte ich wenigstens entweder meine Tragflächen zurück, oder die Kosten des Materials dafür erstattet haben, damit ich mir neue bauen konnte.

Dummerweise hat sie in ihrer Rechtsprache dann geschrieben, dass ich beides wolle, das Geld und die Flügel.

Ich habe sie beauftragt, also wollte ich das so und nicht anders, hat mir dann die Richterin erklärt und mir empfohlen, dass ich diese Klage zurücknehmen solle. Gut das habe ich dann gemacht und für mich war der Fall erledigt. So ist das System und Justitia hat immer recht, auch wenn sie unrecht hat. Soll er eben meine Flügel behalten.

Natürlich ging auch das für mich nach hinten los, aber auch für ihn, denn die Zulassung meines Flugzeuges konnte er nicht haben, da es ja auf meinen Namen eingetragen war und ich sämtliche Verwaltungskosten selbst bezahlt hatte, nicht er.

Da war er natürlich noch angepisster und rührte wieter die Trommel gegen mich. Diesmal stiftete er in Neuseeland Verwirrung und Unruhe über die Zulassungsfähigkeit der Flugzeuge die ich baute. Mittlerweile waren die ersten beiden D.VII und die D.VIII in Neuseeland. Die D.VIII flogen schon, die D.VII noch nicht. Die E.III waren auch ausgeliefert.

Bei meinen neuseeländischen "Freunden" stetzte das alles riesesige Dinge in Bewegung. Die schlimmste war jedoch die Anschuldigung des Bankiers ich hätte doppelte Rechnungen gestellt. Daraufhin begann die Buchhaltung dort alles akribisch genau zu untersuchen.

Deren Anwälte kontaktierten sogar die deutsche Staatsanwaltschaft, die daraufhin mit 8 Mann eine Hausdurchsuchung startete. Glücklicherweise hatte ich ales fein säuberlich abgeheftet und aufgelistet und auch die Buchführung war in Ordnung. Es konnten weder in Neuseeland, noch von der Staatsanwaltschaft hier Hinweise auf die angeschuldigte doppelte Rechnungstellung gefunden werden. Entschuldigung - Fehlanzeige.

Eigentlich ein unglaublicher Vorgang! Alles wegen den unwahren Geschichten einer Person, die in Neuseeland geglaubt wurden. Seine Verleumdungen gingen sogar soweit zu behaupten, ich würde wegen rechter Tendenzen von den deutschen Behörden überwacht! Unglaublich, wer glaubt sowas? Dass kann doch nur der eine König aus der "Herr der Ringe" sein...naja, zeig mir Deine Freunde und ich sag Dir wer Du bist. Irgendetwas richtig zu stellen hatte keinen Sinn, denn auch dieser König hatte kein Gehör...

Von dem Bankier selbst habe ich seither nie etwas gehört. Ich weiß wohl was er tut und dass er sein Lügennetz tapfer auszubeuten verstanden hat, aber ansonsten tut er mir eigentlich nur leid. Sein Fall wird vermutlich einmal sehr tief sein.

All die Geschichten, die dann kursierten, ich hätte meine Firma schließen müssen, weil das Gericht dies verordnet hätte etc..waren alles dumme Märchen, die von iregndwelchen Spinnern erfunden und verbreitet wurden. Ich habe meine Firma selbst aufgelöst und mich anschließend aus dem Blick der Öffentlichkeit zurückgezogen, weil ich mit derartigen Geschäftsleuten nichts zu tun haben wollte und will...

Für mich kam das dicke Ei noch in anderer Form.

Die deutsche Staatsanwaltschaft wollte noch etwas von mir. Die Tatsache, dass meine Anwältin vor Gericht die Flügel sowie das Geld eingeklagt hat führte ja dazu, das ich diese Klage so zurückziehen musste. Nun ist es aber so, wenn man eine Klage zurückzieht, weil man einsieht, dass die Klageschrift so formuliert wohl keinen Erfolg haben kann, dann legt das widerum den Verdacht nahe, dass man das vorher schon wusste. Und das wiederum ist ein versuchter Betrug in unserem "Rechtssystem".

Jetzt wurde ich also wegen der falschen Formulierung meiner Anwältin auch noch zu 6 Monaten Haft auf 2 Jahre Bewährung wegen versuchten Betrugs verurteilt. Alles nur, weil man etwas auf die Beine stellen will und ein kleiner Bänker gekränkt ist. Dass die Anwältin selbst mir gegenüber ihren Fehler eingeräumt hatte und aus Angst das gesamte Honorar zurücküberwiesen hatte, war völlig belanglos. Ich habe die Vollmacht unterschrieben.

Aber die Geschichte der zwei Flugzeuge war damit noch nicht vorbei.

Nun stand er da der Bänker mit seiner halbfertigen, nicht zur Zulassung gemeldeten Fokker D.VII mit mischmasch Rumpf und Tragflächen die eventuell im Millimeterbereich gar nicht an sein Flugzeug passten etc..

Was tun damit? Sein erster Gedanke war seinen neuen Freund in Neuseeland zu bitten es für ihn fertig zu machen. Der hatte ja zwischenzeitlich allerlei Hände voll zu tun mit der Geschichte dass die Engels Flugzeuge nichts taugen - was im Übrigen von deren eigenen Ingenieuren vor Ort untersucht und dann wiederlegt wurde - Warrick hat im Entwurfsbüro hier viel Zeit investiert. Also fällt diese Möglichkeit flach, denn dann würde ja auffallen, dass das Flugzeug entgegen seiner Behauptung durchaus wundervoll gebaut war.

Allerdings, als ich damals die Tragflächen für mein Flugzeug gebaut hatte hat mir ein Freund dabei geholfen. Gerry Mos. Sein Maskottchen ist ein kleiner Moskito und so war schnell die Idee gafasst, dass er doch als Erinnerung an seinen Beitrag den Moskito auf eine Rippe malen soll. Das tat er und wir waren alle stolz auf den Flügel.

Jetzt wollte aber der Bänker sein Flugzeug und um ihm einen letzten Schritt entgegen zu kommen - weil ja noch keine Flügel für sein Flugzeug gebaut waren - habe ich mich dazu durchgerungen ihm meine mitzugeben. Würde ich mir halt neue bauen. Ich kann es ja.

Um seiner eigenen Lüge der Fluguntauglichkeit zu entgehen hat er dann in Neuseeland verbreitet er hätte Sogenannte "Mossie"-Wings, und dass diese das einzig brauchbare am ganzen Flugzeug seien. Alles andere was Engels gebaut hatte war Schrott. Und schon hatte er auch seine Erklärung dafür warum ein neuer Rumpf nötig war. Immerhin wusste er ja, das der andere niemals als der Rumpf eines Willy Gabriel durchgehen würde. Seine Vorsicht der Schwindel könnte auffliegen war wohl so groß, dass er die Tragflächen nie nach Neuseeland brachte. Schließlich prangte überall mein Brandzeichen drauf.

Die Flügel standen dann einige Zeit bei Bende, dann mal hier und dort, bis sie schließlich nach Wien kamen, wo Koloman Mayrhofer nun für den Bänker noch einen D.VII Rumpf eines anderen Projektes liegen hatte, für den passend natürlch auch neue Leitwerke, Fahrewerk und einige Einbauten angefertigt werden mussten. Aber auch dieser Rumpf ist kein Fokker Rumpf und weißt details der Albatros, der O.A.W und Fokker Flugzeuge auf. Und hat natürlich die Mossie-Wings, die ja eigentlich Engels flügel sind und daher nicht flugtauglich sein müssten. Was mit dem von mir gebauten Rumpf passiert ist weiß ich gerade noch nicht, aber er ist leicht zu identifizieren, wenn er in einem anderen Projekt mal auftauchen sollte.

Eine unglaubliche Geschichte. Wie die Zulassung dieses Flugzeuges letztendlich erfolgt wird noch interssant. Ob das LBA oder die zuständige Zulassungsbehöre weiß, das sämtliche Leimproben immer noch bei mir liegen, Dass alles Handschriftlich auf den Teilen der Flügel vermerkt ist, dass der Bau fotografisch bei mir dokumentiert ist und wie das wohl mit etwaigen eingereichten Leimproben für die Zualssung zusammenpasst.

Naja wir werden sehen. Das Chaos erntet, wer das Chaos sät. Schade nur für diejenigen denen er damit Schwierigkeiten macht und die auch schon tatsächlich hinter Schloß und Riegel mussten, weil er darin verwickelt war.

Und da die Gechichte ja lautet "zwei Ungleiche D.VII, muss ich noch kurz erzählen was aus der zweiten D.VII geworden ist.

Dieses Flugzeug steht noch bei mir und ist seiner Identität als Vorserien-Flugzeug treu geblieben. Es entspricht in der Ausführung - soweit nachprüfbar - der Fokker D.VII 228/18.

Das Flugzeug war ursprünglich im Zulassungsverfahren vor dem LBA und hat die ersten beiden offiziellen Gutachten durchlaufen. Als das gesamte Theater um die Maschine des Bänkers losging, hat das in Neuseeland so große Wellen geschlagen, dass alle Aufträge seitens dort gestrichen wurden. Damit war das ganze Projekt für mich nicht mehr zu stemmen. Der Bänker hat hier viel zerstört. Alles aus purem Eigennutz. Wie Bänker eben sind. Meine Konsequenz war dann statt Schulden zu machen, mich ganz aus dem Geldgeschäft zu verabschieden. Sind doch eh nur Schlitzohren unterwegs. Anstatt etwas wirklich großes aufzuziehen, mache ich jetzt etwas kleines. Ein kleines Museum in dem eben auch meine 228/18 zu sehen sein wird.

Stolz bin ich, dass alle erfundenen Geschichten - da auch in Neuseland endlich eine D.VII fliegt die ich gebaut habe - offen gelegt und widerlegt sind und wie ein Kartenhaus umfallen.

Ich baue Flugzeuge die sehr wohl fliegen können, ganz gleich was ein kleiner Bänker für Märchen streut.